Die lange Bank wird immer kürzer. BAHNHOF SPD: Die Zeit drängt Staudernheimer Rat muss heute entscheiden

Kommunales

Quelle: Wilhelm Meyer, Allgemeine Zeitung, Region Bad Sobernheim

Auch wenn das Sommerfest der Staudernheimer SPD im wahlfreien Jahr wenig politisch gestimmt war, ganz blieb die Politik nicht außen vor. Zu gravierend sei die Entscheidung, die bei der nächsten Ratssitzung am heutigen Dienstag ansteht, meint ihr Vorsitzender Karl-Heinz Grimm. Link zum Artikel der Allgemeinen Zeitung

„Abschluss eines Realisierungs- und Finanzierungsvertrages für die Infrastrukturmaßnahme ,Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs Staudernheim‘ - Beratung und Beschlussfassung“ heißt der Tagesordnungspunkt, hinter dem sich eine Summe von fast drei Millionen Euro verbirgt, die in den Umbau des Staudernheimer Bahnhofes fließen sollen, wie Grimm feststellte. Dies sei eine Entscheidung von einer Größenordnung, so Grimm, wie sie in Staudernheim in den nächsten 50 Jahren wohl nicht mehr zu treffen sei. Dann wäre vom Bahnhof bis zur Ortsmitte alles aufs Beste eingerichtet. Schließlich sei es kein Bahnhof mehr, hinter dem sich der Ort dann verstecken müsste.

Auch Hans-Joachim Kehl, Fraktionssprecher der Staudernheimer SPD und in der Frage des Ausbaues engagiert, hofft, dass die Entscheidung nun endlich getroffen wird. Die Bank werde immer kürzer, auf die man noch etwas schieben könne. Freilich wäre es keine Entscheidung über die Gesamtsumme, die der Rat treffen müsse. Der Hauptteil berühre die Gemeinde gar nicht. Der betreffe die Bahn, die mit dem Umbau des Bahnhofs und der Erhöhung der Bahnsteige im Rahmen des „Konjunkturpaket Zwei“ ihrerseits für einen barrierefreien Zugang sorge.

Andererseits berühre es die Gemeinde schon. Was nütze eine Barrierefreiheit, die an den Treppenstufen der Unterführung ende. Bedauerlich sei es schon, dass von den vier ehemals von der Gemeinde ins Auge gefassten Punkten „Barrierefreiheit, Nordanbindung, Park & Ride und Busstation“ mit dem vorgesehenen Geld nur zwei der Punkte realisiert werden könnten: Nordanbindung und Barrierefreiheit. Nun werde die Bahn aufgrund der Leistungen aus dem Konjunkturpaket definitiv noch in diesem Jahr mit dem Umbau beginnen, und zwar nicht auf dem Reißbrett, sondern handfest. Dann müsse die Gemeinde entschieden haben. Mit oder ohne sie würden die Bagger anrücken, betont Kehl.

Es sei schon Geld in die Planung geflossen, daher dürfe man die Synergieeffekte eines mit der Bahn gemeinsam realisierten Umbaus nicht außer Acht lassen. Und schließlich könne man nicht sicher sein, ob die Zusagen vom Landkreis mit 80 000 Euro und 65 000 Euro von der Verbandsgemeinde auch später noch zu bekommen seien. Teurer, da ist sich Kehl sicher, werde es später auf jeden Fall. 220 000 blieben bei der Gemeinde. Im Haushalt seien 240 000 Euro eingestellt.

Kernpunkt der Meinungsverschiedenheiten im Gemeinderat, berichtet Kehl, sei die nicht billige Unterführung des Gleises drei des Staudernheimer Bahnhofs. Doch liege die Entscheidung, ob das Gleis drei erhalten bleiben solle, nicht bei der Gemeinde. Und die eine Weile favorisierte Lösung des Thüringer Modells, des Gleisübergangs auf gleicher Ebene, werde vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz(SPNV/-Süd) abgelehnt. An der Unterführung also komme man nur vorbei, wenn man sich zur Gänze von den Projekten verabschiede.

Ein Abriss des Gleises, ist sich Kehl sicher, käme übrigens teurer als eine Unterführung. Eine sichere Nordanbindung sei aber gerade in Hinsicht auf eine mögliche spätere Realisierung von Park & Ride und einer Bushaltestelle unabdingbar.

Für die Entwicklung der Ortsgemeinde, so Kehls Einschätzung, habe die Infrastrukturmaßnahme große Bedeutung.

Quelle:
Presseartikel der Verlagsgruppe Rhein Main GmbH. Quelle: Allgemeine Zeitung, Region Bad Sobernheim. Verlagsgruppe Rhein Main GmbH, Erich- Dombrowski- Str. 2, 55127 Mainz & Co. KG