SPD: Bezahlbarer Wohnraum für Alle - Thema bei Mitgliederversammlung mit Gästen im RÖKA

Sozialpolitik

Wer auch immer sich auf der Mitgliederversammlung der Bad Kreuznacher SPD zu Wort meldete, der Tenor der Diskussion um Wohnraum in der Stadt war einhellig: Es werden dringend bezahlbare Wohnungen benötigt und zwar nicht nur, weil derzeit viele Menschen aus Kriegsgebieten und Krisenländern bei uns Schutz suchen.

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Günter Meurer eröffnete die Gesprächsrunde mit der Feststellung, dass „ein nachfragengerechtes Wohnungsangebot ein entscheidender Faktor für unsere Stadt ist“. Ausländerpfarrer Siegfried (Siggi) Pick hat einen Sofortbedarf von 700 Wohnungen (auch mehr) errechnet. Er betonte Bedarf „auch für einkommensschwache Familien mit Kindern“ und forderte eine Umsetzung „nicht erst in drei Jahren“.

Dies konnte Frieder Zimmermann von der Wohnungslosenhilfe nur unterschreiben: „Schon jetzt nimmt die Wohnungsnot zu“, berichtete er seine Erfahrungen mit Angeboten „im oberen Preissegment“.

Zimmermann ermahnte die „große Politik“, finanzielle Mittel für einen unverzüglichen Wohnungsbau „loszueisen“, da Obdachlose schon jetzt behaupteten, Flüchtlinge nähmen ihnen Wohnraum weg.

Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer wie auch Karl Heinz Seeger (GEWO-BAU) berichteten von z. Zt. drei Bauprojekten, u.a. im Korellengarten mit 22 Wohneinheiten. Insgesamt seien 200 Wohnungen für die nächsten Jahre im Projekt.

Für Siegfried Pick hilft das nicht weiter, wenngleich er auch Positives berichten konnte: Ihn erreichen Angebote, Flüchtlinge in der eigenen Wohnung aufzunehmen. Dann aber sei aktive Beratung und Unterstützung durch die Ämter angesagt, schließlich müsse man wissen, was an Verpflichtungen auf Gastfamilien zukommt.

Die Oberbürgermeisterin musste auch mitteilen, dass manche Leute mit der Not von Menschen „das schnelle Geschäft wittern“ und unanständige Angebote machten. Dabei seien „die Mehrzahl der auf dem offenen Markt angebotenen Wohnungen überhaupt nicht geeignet und die Preisvorstellungen zu hoch“.

Der aus Mainz angereiste Landesbeauftragte für Migration und Integration, Miquel Vicente, machte gleichwohl deutlich, dass von erwarteten 40 000 bis 50 000 für Rheinland-Pfalz etwa 1600 bis 2000 Menschen in den Landkreis Bad Kreuznach kommen werden - "jeder Dritte unter 16 Jahren, jeder Zweite traumatisiert durch seine Erlebnisse. Nach der Anerkennung als Flüchtlinge brauchen sie einen menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum“.

 

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