Geschichte

Wappen

Von Schwarz über Gold geteilt, oben ein wachsender silberner herschauender Löwe, unten ein rotes Widerkreuz.

Staudernheim war während der Feudalzeit bis um 1800 ein Lehen der Rheingrafen (ab 1350/1409 Wild- und Rheingrafen). Diese führten in Schwarz einen herschauenden silbernen Löwen in ihrem Wappen. (Die Rheingrafen hatten den Leoparden als Wappentier, ab 1223 auch den Löwen). Neben zwei abgekehrten aufrechten Salmen war das Wappen der Grafen von Salm (Obersalm) im roten Schild mit goldenen Widerkreuzchen bestreut. Eines dieser Widerkreuze ist im unteren Schild aufgenommen mit der gleichen Tingierung wie im Salm´schen Wappen.

 

Zur Geschichte:

Das Dorf wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert von den Franken neu gegründet. Es lag in der Grundherrschaft des Mainzer Erzbischofs, die Staudernheim, Odernheim, Sobernheim und einige weitere kleine Siedlungen umfasste und auf dem Disibodenberg bis 1239/40 ihren Sitz hatte. Im Jahre 1107 tauchte der Ortsname erstmals auf, 1128 und 1146 wird des „Studernheim“ genannt. Bis zur Aufhebung des Klosters war die Geschichte des Dorfes eng mit der des Klosters Disibodenberg verbunden.

Um 1200 besaßen die Rheingrafen, die spätere Ortsherrschaft, hier einen Hof. Schon 1265 wird eine erste Brücke über die Nahe genannt.

Erst im Jahre 1342 wurde die Kirche, bisher Filiale von Sobernheim, der Pfarrkirche St. Nikolaus auf dem Disibodenberg zugeteilt. Aus dem 15. Jahrhundert zeigt das älteste erhaltene Gerichtssiegel des Hl. Laurentius als Ortsheiligen. Im Jahre 1515 wird ein Schultheiß als Ortsoberhaupt genannt. Nach 1550 bildet sich hier eine lutherische Pfarrei, wiederum gemeinsam mit Oberstreit.

Auf nicht nachweisbaren Wege gelangte die Ortsherrschaft bis 1601 zu 3/8 an die ritter von Steinkallenfels und 1778 an die Vögte von Hunolstein als deren Erben; nur 5/8 besaßen die Wild- und Rheingrafen.

Nach dem 30jährigen Krieg entstand eine katholische Kirchengemeinde. Fürst Johann Dominik von Kirburg unterstellt sie 1763 dem Kirner Piaristenkolleg und ließ in den Jahren 1768 – 1770 die katholische Kirche Johann Baptist durch Johann Thomas Petri erbauen, daneben ein Pfarrhaus.

Die Franzosen schufen eine neue Verwaltung. Sie teilten Staudernheim in Januar 1798 der neuen „Mairie“ Meddersheim zu. 1816 kam das Dorf an Hessen-Homburg. 1866 an Preußen, 1869 zur neuen Bürgermeisterei Meddersheim und 1935/40 zu Sobernheim.

Hart traf die Einwohner die Tatsache, dass die Nahe und die Gemarkungsgrenze gegen Odernheim hin von 1816 bis 1834 zugleich Staats- und Zollgrenze waren.

In den Jahren 1846-50 trat die steinerne „Landgrafenbrücke“ an die Stelle der alten Naheüberführung; 1859 begann auch hier das Eisenbahnzeitalter, erst recht, als ab 1896 die Glanalbahn bis hierher fuhr, die sogenannte „Strategische Bahn“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging, wie überall, die bis dahin vorherrschende Landwirtschaft zurück; Staudernheim ist heute mehr eine Wohngemeinde, aus der täglich viele Bürger an andere Orte zur Arbeit fahren.